
Praktikumswoche 2021
Pünktlich um 9 Uhr fällt der Startschuss: Ein Berg an Rechnungen und Bestellungen wartet schon ungeduldig darauf, bearbeitet zu werden. Ab 10 Uhr geht es in die Werkstatt und nach der Mittagspause um 13 Uhr wird bis in den Abend hinein fleißig weitergearbeitet. So hat Tim seine Praktikumswoche in der „Garage 13“ erlebt. Ölwechsel, Reifenwechsel oder einen kompletten Motor auseinanderbauen – der Schüler der 10b hat viel über Motorräder gelernt. „Jetzt weiß ich sogar, wie ein Vergaser funktioniert“, erklärt er stolz.
Die praktischen Erfahrungen, die die Schüler in der Woche vom 17.05. bis zum 21.05.2021 gesammelt haben, könnten nicht unterschiedlicher sein: Stelina durfte bei der Firma Preller GmbH richtig mit anpacken und half tapezieren, streichen oder Gerüste abbauen. Kianna zeigte genauso viel Engagement in der Firma Zeck GmbH, allerdings nicht im Umgang mit Flachpinsel und Abdeckvlies, sondern mit Überweisungen und Zahlungseingängen. Ein weiterer Schüler der 10b erhielt die Gelegenheit, Dr. Flassig in seiner Zahnarztpraxis zu unterstützen. „Besonders cool war, dass ich mit den verschiedenen Arbeitsmaterialien experimentieren durfte.“ Zahntechniker als zukünftiger Traumberuf? Für Leon durchaus eine Option.
Anderen Schülern war es besonders wichtig, ihre persönlichen Interessen bei der Praktikumswahl zu berücksichtigen. Lorenz spielt zum Beispiel schon seit zwölf Jahren Bratsche und fühlte sich deswegen bei der Thoman GmbH in der Streicherabteilung wie zu Hause. Ähnlich erging es Lucie, für die sich das Praktikum in Nicole Sippels Ein-Frau-Betrieb als goldrichtige Entscheidung erwies: „In der Goldschmiede war ich komplett ins Arbeitsgeschehen mit eingebunden und konnte auch selbst kleine Werkstücke anfertigen.“
Dabei war es aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht so einfach, überhaupt einen Praktikumsplatz zu ergattern. Doch für die meisten Schüler hat sich die Mühe gelohnt. Manche Einblicke in die Realität des Berufslebens, die hierdurch gewonnen wurden, haben die Schüler natürlich besonders geprägt. So beschreibt Niclas, der seine Praktikumswoche im Altenheim in Baunach verbrachte, wie schwierig und anspruchsvoll die Arbeit eines Pflegers ist. „Da wird man zum Beispiel mit dem Tod eines alten Menschen konfrontiert, der nicht reanimiert werden kann“, erzählt der Schüler. Wahrscheinlich muss man manche Erfahrungen einfach selbst machen, um nachvollziehen zu können, was es bedeutet, in einem bestimmten Berufsfeld tätig zu sein. Ein Grund mehr, die Praktikumswoche abzuhalten – auch und gerade in so schwierigen Zeiten, wie wir sie momentan erleben.
Text: M-B (mit der 10b)
Bilder: Tim, Lucie und Leon (10b)